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Samstag, 28. März 2015

Salar Surire-Putre

Heute Morgen war es wieder wolkenlos aber noch kälter, als am Vortag. Der Thermometer in unserem Wecker zeigte nur noch LLL, was so viel heißt, es hatte drinnen im WoMo Minusgrade und Minus kann unser Wecker nicht. Das konnte man aber auch ohne technisches Hilfsmittel feststellen, weil die Scheiben innen vereist waren.
Der Kochtopf dampfte als die ersten Sonnenstrahlen kamen wieder wie verrückt und es wurde schnell wärmer.
Gegen 10.00 Uhr sind wir in Richtung Putre aufgebrochen. Am Vortag bei der Umrundung des Salars haben wir einen Abzweig nach Itiza gesehen und laut einer unserer Karten kann man auch so auf die Straße nach Putre kommen. In der anderen Karte ist die Straße gar nicht existent.  Da wir die „normale“ Strecke letztes Mal gefahren sind, haben wir uns für diese Variante entschieden und sind auf die A 317 nach Itiza abgebogen.



Die Straße schraubt sich über mehrere Pässe nach oben, wobei der Straßenzustand nicht der Beste ist. Besonders die Fahrt von der Passhöhe hinunter nach Itiza war eine Tortur, weil es alle paar Meter tiefe Wassergräben in der Straße hatte und wir nur Schritttempo fahren konnten. Ich habe gesagt, die Strecke fahr ich auf keinen Fall zurück, egal wo wir rauskommen, aber ich sollte meine Meinung noch ändern. Und als wir dann nach fast 3 Stunden (ok, inklusive Rauchpausen und vielen Fotos) Itiza erreicht hatten war da nichts. Kein Haus, einfach gar nichts.
Und direkt hinter Itiza war dann auch Ende für uns. Wir haben alle Möglichkeiten geprüft aber durch diesen Bach war kein Durchkommen mehr. Die Bilder geben das nur unvollständig wieder, aber es war einfach unmöglich, hier weiterzufahren und wir mussten nun doch, entgegen aller vorheriger Aussagen, hier umkehren.
Da bei der Anfahrt nach Itiza das übelste Stück der Straße steil bergab ging, mussten wir nun durch dieses üble Stück aufwärts. Bei einer der Bachdurchquerungen mit anschließender Steigung brauchte ich 3 Anläufe, weil sich der Allrad mit allen vier Rädern eingrub.
Beim letzten Versuch mit viel Schwung brach das linke Hinterrad tief in den weichen Untergrund ein und C., die zu Fuß vorgegangen war, um das Manöver zu beobachten, bekam fast einen Herzinfarkt, weil dadurch das rechte Vorderrad ca.50 cm in der Luft hing und das ganze WoMo eine bedenkliche Schräglage bekam. Durch die Untersetzung fräste sich die Karre dann aber auch mit 3 Rädern am Boden und einem in der Luft den Berg hoch. Als Fahrer fand ich das ganz spannend und hab nicht mal gemerkt, dass die Karre vorne den Fuß gehoben hat.
Bis wir dann oben auf dem Pass waren, war C. ganz ruhig, ihr war es nicht mehr wohl, nachdem sie das gesehen hatte. 

Auf jeden Fall waren wir dann gegen 15.00 Uhr wieder mal am Salar Surire und haben uns nun doch für die „übliche“ Strecke entschieden....







 .... wobei wir auch hier mehrfach größere Wasserquerungen, aber dieses Mal ohne größere Steine, hatten.


Auf dieser Strecke hat C. dann 100 Bilder vom Vulkan Guallatiri gemacht, weil der immer so schöne Rauchwölkchen produzierte.





Gegen 19.00 Uhr sind wir dann schließlich in Putre eingetroffen und haben uns mitten auf den Marktplatz mit diesem Blick hier gestellt. Campingplatz und Tankstelle gibt es hier sowieso nicht.
Weil es schon so spät war und die Fahrt heute über die Allradstrecke echt anstrengend war, sind wir anschließend in das Restaurant hier gegangen und haben hier gegessen (C.: das Alpacafilet ist sensationell lecker)
C. war total schockiert von Putre, weil es letztes Mal noch ein sehr verschlafenes Dorf ohne Autos war und nun überall Autos stehen und hunderte von Leuten herumrennen.

Das sind alles Bauarbeiter, da die Hauptstraße R11 nach Bolivien gerade komplett neu gemacht wird und deshalb offensichtlich viele Arbeiter derzeit in Putre wohnen. Wenn die Straße mal fertig ist, wird die Ruhe hier wieder einkehren.

Grüße

1 Kommentar:

  1. Schon wieder ein traumhaft schöner Tag, zumindest ab 15 Uhr ;-)

    An C.s Stelle hätte ich nicht nur fast, sondern tatsächlich einen Herzinfarkt bekommen, denn wenn ihr in dieser Einöde steckengeblieben wäret, hätte euch niemand retten können - oder? Jedenfalls seid ihr zwei offenbar nicht nur sehr abenteuerlustig, sondern auch stressresistent, aber das muß man bei einer solchen Tour wohl auch sein...

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