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Mittwoch, 25. Februar 2015

Upsallata-Mendoza

Heute Morgen war es nur leicht bewölkt mit ein bisschen Sonne und sogar der Wind hielt sich in Grenzen.

Der Campinplatz in Uspallata liegt sehr schön. Wenn man noch ein bisschen mehr Wert auf die Sanitäreinrichtungen legen würde, wäre er echt zu empfehlen.
Für die Übernachtung wurden pro Person 60 und für das Auto 60 argentinische Pesos fällig. Da wir kein argentinisches Geld hatten, konnten wir auch in chilenischen Pesos bezahlen. Sie wollten dann 9000 Pesos, entsprechend ca. 13 Euro, haben. Beim offiziellen Wechselkurs von Euro zu argentinischen Dollars (1 zu 10) war die Bezahlung in chilenischem Geld eindeutig günstiger.
Nach dem Frühstück ging es dann los in Richtung Mendoza. Im Gebirge vor uns sah man zwar ein paar Wolken, aber dass es noch so richtig dick kommt, wussten wir da noch nicht.
An den Straßen stehen alle paar Kilometer so kleine Tempel, teils für dort verunglückte Autofahrer aufgestellt, teilweise wohl auch einfach so.



Ein neuer Kult bei diesen Tempeln ist offensichtlich, dass man dort tonnenweise gefüllte Wasserflaschen ablegt, was dann schon recht witzig aussieht.



Die Straße zwischen den Bergmassiven ist sehr schön, allerdings wurde es zusehends grauer.










Hier kann man schon erahnen, dass es nicht wirklich besser wird.

Als wir dann am Stausee Potrerillos vorbeifuhren, einem beliebten Naherholungsgebiet, wars dann vorbei mit Sonne und die ersten Regentropfen fielen.
Bis Mendoza blieb es so trüb und regnerisch. Zuerst sind wir quer durch die Innenstadt gefahren und hätten ja auch mal angehalten, mit unserer Karre war da aber absolut kein Parkplatz zu kriegen.
Wir haben deshalb beschlossen, erstmal zu einen Campingplatz, der im Reiseführer eingezeichnet ist, zu fahren. Trotz mehrmaligem Nachfragen war der aber nicht auffindbar. Wir hatten also keinen Parkplatz, keinen Campingplatz und immer noch keine argentinische Pesos, weil ich ja in der Innenstadt von Mendoza tauschen wollte.
Bei unserer Campingplatzsuchfahrt kamen wir dann an einem großen Supermarkt vorbei und entschlossen uns, hier mal alles einzukaufen, weil das ja auch noch ausstand. In Chile hatten wir ja nur Kleinigkeiten gekauft, weil wir Angst hatten, dass die uns an der Grenze das meiste wieder abnehmen, aber das wurde am Vortag beim Grenzübertritt überhaupt nicht kontrolliert. Es stand nur ein Schild da, was man nicht importieren darf, geschaut hat niemand.

Also sind wir in den Supermarkt rein und haben gefragt, ob wir mit Kreditkarte bezahlen können, da man das hier überall kann. Man wollte die Karte dann erstmal sehen und sagte nach einem kurzen Blick darauf, dass die nicht geht, es werden nur Kreditkarten ohne Chip akzeptiert. Ihr Kassensystem kann die Chipkarten nicht lesen. Daraufhin haben wir die nächsten 2 Kreditkarten rausgekrustelt aber auch die hatten einen Chip. Das war jetzt absolutes Neuland für uns, damit wurden wir noch nie konfrontiert.
Ich habe mich dann nach einem Geldautomaten erkundigt und der sollte nur wenige hundert Meter entfernt an einer Tankstelle stehen.
Ich habe deshalb zu C. gesagt, dass sie mit dem Großeinkauf anfangen soll, ich hole Geld am Automaten.
So weit, so gut.
Als ich an der Tankstelle ankam, gab es dort sogar 2 Geldautomaten und davor einen ziemlichen Volksauflauf mit Handwerkern. Einer der Automaten stand auf der Straße und der Neue wurde gerade eingebaut.
Ich also frohen Mutes an den 2. Automaten aber der sagte, egal was ich machte, nach der PIN-Eingabe und meinem Auszahlungswunsch immer nur: "Mit der Karte gibts hier nichts". Gut, er sagte das in höflichem englisch, aber das kommt aufs selbe raus, ich hatte keine Kohle.

Auf meine Frage, wo der nächste Automat ist, hieß es lapidar: "In der Innenstadt" und da wollte ich auf gar keinen Fall hin.

Ich also wieder zurück zum Supermarkt. C. hatte schon den halben Wagen gefüllt und ich habe an der Kasse unterwürfig gefragt, ob wir auch mit US-Dollar bezahlen können. Das wurde dann akzeptiert und wir konnten unseren Einkauf beenden. Für die Dollars wurde an der Kasse dann der offizielle Umtauschkurs von 8,6 berechnet.



Als wir aus dem Supermarkt kamen, fragten wir eine Familie nach dem Ort El Challao, weil es dort laut Reiseführer auch noch mehrere Campinplätze geben soll. Das war dann ein Glücksgriff, weil wir nur noch 3 km davon entfernt waren und die Leute aus diesem Ort kamen. Wir mussten nur hinterher fahren und sind dann gegen 15.00 Uhr hier auf dem Camping La Suiza angekommen. Wir fragten zuerst, was es kostet und uns wurde ein Preis von 200 argentinischen Pesos genannt, die wir natürlich immer noch nicht hatten.
Auf die Frage, wie wir hier an Geld kommen, zeigte sich der Besitzer sehr hilfbereit. Er gab uns eine zuverlässige Adresse, bestellte uns ein Taxi und gab uns das Geld für das Taxi mit. (Er hatte ja unser Auto als Pfand)
Also gings in die Innenstadt in eine Seitenstraße in eine Wohnung im 2. Stock ohne Klingelschild und hier gab es endlich die heiß ersehnten argentinischen Pesos zum Kurs von 14 für einen Euro. Bei der Bank sind das gerade mal 10, weshalb sich der Aufwand schon lohnt. Für einen Dollar bekommt man in der Wohnung 12,5 Pesos was bedeutet, dass unser Einkauf vorher mit dem offiziellen Kurs 40% zu teuer war.




Weil wir jetzt schon mal in der Stadt waren, haben wir einen kleinen Bummel in der Innenstadt gemacht, der aber durch ständige Schauer unterbrochen wurde und deshalb nicht wirklich Spass machte. Außerdem konnte ich mich kaum auf den Füßen halten, weil die Klinker auf den Gehwegen dermaßen schmierig waren, dass ich wie auf Seife gelaufen bin.
Am kommenden Wochenende ist hier für 5 Tage ein großes Fest und überall in der Stadt laufen die Aufbauarbeiten. So konnten wir den großen Springbrunnen im Park Independencia auch nicht bewundern, weil im Becken eine Tribüne stand.


Nach einem kurzen Stopp im Straßencafe sind wir mit dem Taxi zurückgefahren und freuten uns auf unsere fertig panierten Hähnchenschnitzel, die wir vorher im Supermarkt gekauft hatten.

Die sahen wirklich lecker aus, haben sich in der Pfanne allerdings innerhalb von 2 Minuten in panierte Bierdeckel verwandelt. Die Dinger waren so hart, dass C. gleich mal die Gabel abgebrochen ist und mangels Ersatz durfte sie den Salat dann löffeln.

Die Schnitzel bekamen dann die auch hier allgegenwärtigen Hunde, die damit auch richtig lange beschäftigt waren und richtig zu kauen hatten.
Jetzt sitzen wir noch hier, schreiben den Blog fertig und verschwinden dann ins Auto. Es regnet wieder und der Wind ist richtig kalt, so dass das draußen sitzen keinen Spass macht.

Bis jetzt hatten wir überall, d.h. auch auf allen Strubbelcampingplätzen, kostenloses W-Lan und das funktioniert auch hier einwandfrei.

Grüße mit der Hoffnung auf besseres Wetter.

3 Kommentare:

  1. Hallo Claudia & Matthias, verfolge gern Euren Blog - kleiner Hinweis was es mit den Wasserflaschen auf sich hat: Der Kult / Volksglaube an "Difunta Correa" ist nicht ganz neu, sondern existiert schon lange und ist in Argentinien extrem populär. Nach der Legende hat sich irgendwann 1840 oder so eine Frau mit Kind in der Wüste verirrt, die Frau ist verdurstet aber das Kind hat an der Brust der Mutter überlebt. Sie wird vor allem von LKW-Fahrern als Schutzheilige verehrt, die symbolisch an den kleinen Schreinen eine gefüllte Wasserflasche zurücklassen. Zu Hause undenkbar, schon allein wegen dem Flaschenpfand ;o)

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  2. Hallo Claudia,

    zu Euren Bargeld-Problemen:
    Habt Ihr Dollar-Scheine dabei? Die könnt Ihr in Argentinien relativ einfach am "blue market" wechseln, zu einem Kurs ca. 1 1/2 mal so hoch wie der normale Bankenkurs.
    Einfach mal an einem Kiosk, Internet-Cafe, Telefonladen fragen. Die sind heilfroh, wenn sie Dollar bekommen.

    Beate

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  3. Hallo Beate,
    das war uns schon bekannt aber da wir mit dem Auto in der Stadt nicht parken konnten und dann außerhalb waren, gab es trotz mehrmaligem Nachfragen kein Blu Market. Deshalb wind wir ja mit dem Taxi nochmal zurück in die Innenstadt und haben uns eingedeckt.

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