Also ganz hat
das mit dem Abendessen draußen dann noch nicht geklappt. Die obligatorischen 3
Tropfen kamen wieder. Bis wir dann drinnen gegessen hatten, war es auch schon
wieder vorbei und wir konnten draußen gemütlich unseren Wein trinken.
Und seit heute hat C. ein neues Hobby und zwar Schuhe durchsuchen. Wie es dazu kam, später mehr.
Und seit heute hat C. ein neues Hobby und zwar Schuhe durchsuchen. Wie es dazu kam, später mehr.
Wir sind
ausnahmsweise mal schon um 10.00 Uhr weggekommen und hatten die Auswahl
zwischen der Teerstraße 149 oder einer Schotterstraße in Richtung Norden. Weil
wir beide Strecken nicht kennen, haben wir uns für die Teerstraße entschieden.
Hier nach den Ortsausgang von Calingasta führt die Straße am Rio San Juan entlang, eine traumhafte Strecke im Flusstal und links und rechts hohe Berge.
Hier nach den Ortsausgang von Calingasta führt die Straße am Rio San Juan entlang, eine traumhafte Strecke im Flusstal und links und rechts hohe Berge.
Nach ca. 40 km geht die 149 links weg nach San Juan.
An der Polizeistation war allerdings niemand zu Hause.
Man kommt an wunderschönen bunten Gesteinsformationen mit unzähligen Kakteenarten vorbei.
Nach ca. 100km kommt man an diesen Kreisverkehr, mit Bypasspuren außen rum und innen durch, weil ohne diese Spuren das Verkehrsaufkommen von ca. 1 Fahrzeug in 10 Minuten kaum zu bewältigen wäre. Es verwundert, dass man keine Ampelkreuzung gebaut hat.
Als wir nach dem Kreisverkehr links weg in Richtung Rodeo gefahren sind, sah man schon von weitem auf der Fahrbahn was laufen konnte es aber zunächst nicht erkennen. Da man ja nichts überfahren will, habe ich das mal schön zwischen die Vorderräder genommen. Beim drüberfahren haben wir dann gesehen, dass das eine handtellergroße haarige Spinne ist. So ein gewaltiges Teil haben wir noch auf keiner unserer Reisen gesehen.
Und jetzt wisst ihr auch, wo das neue Hobby von C. her kommt.
Die Straße führt dann über den 2672 Meter Colorado Pass. Während es den ganzen Morgen sehr warm und absolut windstill war, merkte man hier schon wieder die Höhe an einem deutlich kühleren Wind, aber immer noch absolutes T-Shirt-und kurze Hosen-Wetter.
Vom Pass aus kamen dann im Hintergrund wieder die Schneeberge zum Vorschein.
Während wir da
standen und die Landschaft bewunderten, wurde es unserem Auto schlecht. Es
stand schon 2 Minuten mit abgestelltem Motor und fing dann plötzlich an, ganz
komische Geräusche – wie ein Asthmatiker der sein Spray braucht – von sich zu
geben. Dann musste es sich grün übergeben.
Laut
Temperaturanzeige war die Karre gerade mal lauwarm aber irgendwie braucht der
wohl nach einer Bergfahrt noch 2 Minuten Nachlauf, was jetzt erklärt, warum man
die komische Schaltung eingebaut hat.
Zum Auto ist
überhaupt mal als Zwischenfazit zu sagen, dass es von der Motorisierung her die
größte Dreckskarre ist, die wir je im Urlaub hatten. Der 2,5l Diesel ist mit
dem Aufbau komplett überfordert und der 1. Gang viel zu lang übersetzt. Steht
man an der kleinsten Steigung, kommt man nur mit viel Gas überhaupt ins Rollen,
was natürlich auf die Kupplung geht. Um einigermaßen vernünftig zu fahren, muss
man den Motor ständig auf einer Drehzahl von mindestens 2000 U/min halten,
darunter geht’s nur, wenn es leicht bergab geht. Den 6. Gang hätte man sich
eigentlich sparen können.
Ein 3l Toyota-Diesel,
wir im Hilux, wäre da wohl die bessere Alternative, der müsste sich mit dem
Gewicht nicht quälen und der ließ sich mit 1200 U/min bequem im
Sightseeingmodus fahren.
Der Oberhammer
ist aber der eingebaute Partikelfilter. Nach maximal 20km mit einer Drehzahl
zwischen 1500 und 2000 U/min fängt der Motor an zu sägen und verliert langsam
komplett die Leistung. Beim Anfahren z.B. stirbt der Motor ohne einkuppeln beim
Gasgeben einfach ab. Man muss dann 5 bis 6 kräftige Gasstöße bis zur
Abregeldrehzahl geben, dann kommen riesige schwarze Wolken aus dem Auspuff und
der Partikelfilter lässt wieder Luft durch, so dass die Karre wieder fahrbar
wird. Uns wurde schon bei der Übergabe gesagt, dass wir immer wieder ein Stück
über 3000 U/min fahren sollen, um den Filter freizublasen.
Jetzt frag ich
mich, wo der Umweltnutzen eines Partikelfilters ist, wenn ich das Auto ständig
in deiner Drehzahl bewegen muss, in der es 2 Liter mehr verbraucht als bei vernünftiger
Fahrweise. Aber genau diese vernünftige Fahrweise geht mit dem Motor nicht.
Ja und dann
noch die Lichtorgel im Armaturenbrett. Die Motorkontrollleuchte ging ja gestern
schon an, aber das hatte man uns bei der Übergabe des Campers schon angekündigt
und das hatte unser Nissan in Chile 2011 auch schon. Die zeigt irgendwann eine
allgemeine Motorstörung an, was das dann ist, sagt sie nicht und aus geht sie
erst, wenn man die Batterie abklemmt. Das habe ich gestern auch gemacht, aber
dann muss man wieder die Uhr stellen, die Tageskilometerzähler sind alle auf 0
und das nervt.
Es hat dann genau 24
Stunden gehalten, dann ging die Leuchte heute wieder an. Das hätte ja nicht
weiter gestört aber dann ging kurz danach eine weitere orangefarbene
Warnleuchte mit einem uns völlig unbekannten Symbol an. In der
Bedienungsanleitung des Fahrzeugs, in der sämtliche Kontrollleuchten erklärt
werden, gibt es dieses Symbol nicht, also gehen wir davon aus, dass es nichts
bedeutet. Jetzt brennen also schon 2 Leuchten dauerhaft, mal schauen ob noch
ein paar schöne Farben hinzukommen.
Das einzig wirklich gelungene ist der Aufbau. Der hat eine tolle
Aufteilung und richtig viel Stauraum, aber da kann ja das Auto nichts dafür.
Vom Pass aus
ging es dann wieder runter in Richtung Las Flores. Am Ortsrand rangierte gerade
in Militär-LKW und wie wir uns näherten, sprangen irgendwelche Amazonen auf die
Straße und winkten uns zur Seite. Es waren dann 4 wirklich hübsche
Militärpolizistinnen, die uns da kontrollierten. Die Männer, die dabei waren,
bauten während der Kontrolle erstmal die Kontrollstelle auf. Eigentlich war es
ja die falsche Reihenfolge, normal ist, erst Kontrollstelle aufbauen und dann
kontrollieren aber die Mädchen waren einfach neugierig auf den Camper. Wir
mussten hinten aufmachen und die wollten innen dann alles ganz genau sehen.
Jede Schublade und jedes Staufach und selbst der Kühlschrank wurde wohlwollend
inspiziert. Die Kontrollbeamtin fand die Einrichtung perfekt.
Als sie dann
aber auch vorne drin anfingen, alles zu zerlegen und selbst jede
Zigarettenpackung auseinander nahmen fragte ich, nach was sie suchen und nach
was wohl: nach Drogen. Nach einer kurzen Erklärung unserer Herkunft und einem
Polizeibleistift des Einstellungsberaters erlahmte die Kontrollintensität schlagartig.
Allerdings entdeckte sie dann auch den Bleistiftspitzer in Form eines Motorradhelmes
und da wurden die Augen richtig glänzend. Da sie so hübsch war, C. gerade mit
der Wohnungsführung mit der anderen hübschen beschäftigt war und sie überhaupt
so nett schaute, habe ich ihn ihr halt geschenkt. Wenn C. da nicht gerade um
die Ecke gekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich noch ein Militärküsschen
bekommen.
Mit fröhlichen Winken
und Daumen hoch wurden wird verabschiedet. In Las Flores haben wir nichts
gefunden, was uns als Stellplatz gefiel, weshalb wir weiter bis Rodeo gefahren
sind. Hier haben wir jetzt wieder einen Campingplatz mit sauberen Sanitäreinrichtungen und mit Strom für 90 argentinische Pesos, entsprechend (Dollar blue) rund 6 bis 7 Euro.
Sicher werden sich viele fragen, warum wir immer nach Campingplätzen Ausschau halten. Grund ist vor allem, dass wir Probleme mit dem Gasvorrat befürchten. Die chilenischen Gasflaschen kann man in Argentinien nicht füllen. Umgekehrt passen die argentinischen Flaschen nicht an das Fahrzeug. Sobald wir Strom haben, stellen wir den Kühlschrank, der sonst nur auf Gas läuft, auf Strom um und sparen dadurch natürlich Gas ein. Wir hatten ein deutsches Pärchen in Santiago gefragt, das gerade den Camper zurückgab, wie lange ihnen eine Gasflasche gehalten hat und bei denen waren es gerade mal 7 Tage. Bei 2 Flaschen und über 3 Wochen Aufenthalt in Argentinien schien uns das sehr knapp und deshalb sparen wir lieber Gas, als unseren Kaffee in den letzten Argentinien-Tagen kalt trinken zu müssen.
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