Ich hatte mir schon die kurze Hose gerichtet, habe die aber dann doch gegen eine lange eingetauscht.
Wir haben dann erstmal ausgiebig gefrühstückt und noch eine Tasse Kaffee und noch eine Tasse getrunken. Der Nebel wurde mal dichter, mal ein bisschen weniger, aber die Sonne zeigte sich erstmal nicht.
Um halb elf streckte unser Campinplatzwart, der uns im vergitterten Areal eingesperrt hatte, mal die Nase raus. Er sagte, er sei um halb vier aufgewacht und hätte dann bis halb acht Fernseh geschaut, danach sei er wieder schlafen gegangen. An uns hätte er gar nicht mehr gedacht. Als er dann da war, haben wir unseren Krempel zusammengepackt. Bis wir das Geschirr abgetrocknet hatten, hatte einer der Köter unseren einzigen Spüllappen vom Tisch geklaut und zu einem Spiellappen umfunktioniert. Der war hinterher zu nichts mehr zu gebrauchen. Auch die halbe Leberwurst, die in einer Tüte eingepackt war, löste sich in Luft auf. Die wollten wir sowieso wegschmeißen, da man Wurst nicht mit nach Argentinien nehmen darf, aber das hatte sich nun erledigt.
Wir sind dann in Richtung Argentinien über die Passstraße in Richtung Portillo gefahren-
Die Straße schraubt sich mit 29 Haarnadelkurven auf 2860 Meter hoch.
Der Grenzbeamte erklärte sich nun genauer und meinte, wir sollen ca. 15 km weiter fahren, dort käme dann die Grenzstation.
Wir also wieder umgedreht und dann erstmal die alte Passstraße hoch, eine üble Schotterpiste, die teilweise nur im Schritttempo befahrbar ist. Das war dann auch wieder das Problem mit unserer Karre, da die Schrittempo gar nicht mag und am Berg einfach abstirbt. Mit viel Gas und stinkender Kupplung kriegt man das Teil dann wieder in Bewegung, aber es war, wie sich noch zeigte, eine Fehlbedienung des Fahrers. Man kann den nämlich auf eine elektronische Untersetzung umstellen, was ich auch gemacht habe, aber dazu muss das Auto mindestens 10 Sekunden stehen, sonst zeigt er zwar Allrad an, hat ihn tatsächlich aber nicht an. Als ich das begriffen hatte, gings dann auch den Berg hoch,
Auf dem Paso de la Cumbre in 3834 Meter Höhe steht ein Christus-Denkmal und hier ist auch wieder eine Grenzstation zwischen Chile und Argentinien. Wenn wir das vorher gewusste hätten, hätten wir sicher von der chilenischen Seite aus schon auf den Pass hochfahren können und hätten nicht über die Teerstraße fahren müssen und dann wieder zurück auf den Pass, aber was solls.
Die Aussicht vom Paso ist fantastisch, allerdings wehte auch hier ein heftiger kalter Wind.
Nachdem wir den Pass wieder runtergeschlichen waren, kamen wir am Nationalpark Aconcagua vorbei. Im Park ist mit 6962 Meter der höchste Berg der Welt außerhalb des Himalaya. Ich muss vielleicht erwähnen, dass wir hier immer noch nicht über die Grenze waren sondern das ist alles im Niemansland zwischen den Grenzstationen.
Wie haben überlegt, hier zu bleiben, aber der heftige Wind war einfach zu kalt und ungemütlich, auch wenn das auf den Fotos nicht so aussieht,
Irgendwann kamen wir dann an die Grenzstation von Argentinien. In mehreren Schlangen standen die Autos vor einer Halle und Auto für Auto wurde reingelotst. Drinnen stellten wir dann fest, dass unser 20 Liter-Reserverkanister auf dem Fahrzeugdach so hoch ist, dass wir nicht irgendwann an der Hallendecke stecken bleiben. Also aufs Dach klettern, stinkigen Dieselkanister ins Auto stellen und weiter ging von Kontrollposten zu Kontrollposten. Jeder wollte einen anderen Zettel und haute irgendwelche Stempel auf die Dokumente drauf. Verstanden haben wir das System nicht, aber nach rund 1 Stunde waren wir durch.
Kurz nach der Grenze kommt man am Puente del Inca vorbei. Das war mal ein Thermalbad, das irgendwann bei einem Erdbeben eingestürzt ist.
Die Farben der Steine sind fantastisch,
C. hat dann hier zum wiederholten Mal geflucht, weil unser neues Tamron-Objektiv immer so 2 - 3 Bilder scharf gestellt hat und dann der Autofocus mal wieder nicht funktionierte. Das ging schon den ganzen Tag so, irgendein System war aber nicht erkennbar.
Auf jeden Fall ist es jetzt in die Fototasche verbannt und das gute Nikkon-Objektiv ist wieder drauf, das keine Probleme macht.
Weil es auch da oben überall noch heftigen Wind hatte haben wir beschlossen, bis Uspallata zu fahren.
Unterwegs haben wir das erste wilde Tier in diesem Urlaub gesehen.
Allerdings sieht man hier schon, dass sich in unserer Fahrtrichtung Regenwolken zusammenbrauten.
Das war aber dann gar nicht so schlimm. Als wir ankamen, regnete es ein paar Tropfen und es hat auch einmal gedonnert, das wars aber dann auch schon.
Wir haben in Upsallata das Nötigste für das Abendessen eingekauft. Hier kann man überall mit chilenischen Pesos oder Dollars zahlen.
Das ist wichtig, weil wir noch kein argentinisches Geld haben.
Wir sind dann auf den Campingplatz am Ortseingang gefahren. Der Platz ist eigentlich schön, aber die Sanitäranlagen sind auch unter aller S.....
Und auch mit den Hunden gibts hier ein Déjà-vu. Hier rennen ungefähr 15 Hunde rum, aber alle recht friedlich und einer durfte sich sogar über die restlichen Spaghetti freuen.
Gruß
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